Einige Auszüge aus der Schlei Bote vom 17. Mai 1897.
  • Zur Lage der Wirtschaft: Der griechische Staat ist arm, das ist nicht seine Schuld, aber schlimmer als seine Armut ist die schlechte Finanzwirtschaft, die im Land herrscht.
  • Über Korruption: Wie die Ministerien auch zusammengesetzt sein mochten, im Geldpunkt haperte es stets. Millionen, die zur Verwirklichung von großen, dem ganzen Land nützenden Unternehmungen verwendet werden sollten, sind in ganz andere Taschen geflossen als in die von Ingenieuren und Arbeitern, welche die Arbeiten ausführen sollten; so sind beispielsweise bei dem Bau des berüchtigten Kanals von Korinth 80 Millionen spurlos verschwunden.“
  • Rückzahlung deutscher Staatsanleihen: Die griechischen Finanzminister [haben] es verstanden, eine 100-Millionen-Anleihe nach der anderen einzuheimsen; große Bankfirmen im Deutschen Reich, in Frankreich und in England übernahmen bereitwilligst die Vermittlung, und alle diese schönen Beträge, die heute schon zu zwei Dritteln entwertet sind, gehen nun vielleicht ganz und gar verloren.
  • Vorteile von Beamten und Steuerfreiheiten: Im modernen Hellas besteht aber der allerliebste Brauch, dass die Anhänger des jeweiligen Ministerpräsidenten und seiner Leute es als ein schönes Vorrecht betrachten, so wenig wie möglich oder, besser noch, gar keine Staatssteuern zu bezahlen.“
  • Einführung von Finanzkontrollen: Um der liederlichen Wirtschaft ein Ende zu machen, kann nur eine strenge Finanzkontrolle helfen.
  • Umsetzung von Reformen: Aber auf solche Reformen wird man in Athen schwer, sehr schwer eingehen.
  • Zukunftsperspektive: Jedenfalls muss aber ernstlich die Angelegenheit im Auge behalten werden, sonst ist alles Geld, welches Griechenland erhalten hat, total verloren.

Nachtrag: Ob Sie es glauben oder nicht, das war die Schlei-Bote vom 17 Mai 1897. Siehe hier